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Freiraumkonzept der Gemeinde Swisttal

Auf Empfehlung des Klima- und Umweltschutz-, Wirtschaftsförderungs- und Energieausschusses beschloss der Rat in seiner Sitzung am 19.09.2023 das Freiraumkonzept der Gemeinde Swisttal gemäß dem Abschlussbericht als Selbstbindungsplanung. Insbesondere sollen die Maßnahmen aus Kapitel 7.4 „Allgemeiner Maßnahmenkatalog“ sowie 7.5 „Detailplanungen für das Ökokonto der Gemeinde Swisttal“ umgesetzt werden.

Den Abschlussbericht zum Freiraumkonzept finden Sie hier.

Drei im Abschlussbericht zum Freiraumkonzept abgebildete Karten (Abbildungen 30, 31 und 40) sind im Großformat als zoomfähiges PDF beigefügt:

 

Die Erarbeitung des Freiraumkonzeptes erfolgt durch den Fachbereich III/1 Gemeindeentwicklung in Zusammenarbeit mit der Gesellschaft für Umweltplanung und wissenschaftliche Beratung aus Bonn.

Ansprechpartnerin Freiraumkonzept

Anna Lena Müller
Rathausstr. 115
53913 Swisttal-Ludendorf
Telefon (d): (02255) 309-617
E-Mail: Annalena.Mueller@Swisttal.de

Im Folgenden werden die Inhalte und Ziele des Freiraumkonzeptes zusammenfassend vorgestellt. Dabei werden nachstehende Fragen beantwortet:

  • Was ist ein Freiraumkonzept?
  • Wie erfolgte die Analyse des Swisttaler Freiraums?
  • Wie erfolgte die Beteiligung der Bürgerinnen und Bürger bei der Konzepterstellung?
  • Wie geht es nach Fertigstellung des Konzeptes weiter?

 

Was ist ein Freiraumkonzept?

Freiraum kann ökologische, soziale und ökonomische Funktionen erfüllen: Beispielsweise ist er Lebensraum für eine Vielzahl an Tieren und Pflanzen, ist wichtiger Klimaausgleichsraum, bietet Möglichkeiten der Naherholung und ist Produktionsstätte für land- und forstwirtschaftliche Güter (vgl. Abb. 1).

Freiraum kann ökologische, soziale und ökonomische Funktionen übernehmen. Die verschiedenen Belange sollen im Rahmen des Freiraumkonzeptes aufeinander abgestimmt werden.

Abb. 1 Freiraum kann ökologische, soziale und ökonomische Funktionen übernehmen. Die verschiedenen Belange wurden im Rahmen des Freiraumkonzeptes aufeinander abgestimmt.

 

  • Freiraum gerät zunehmend unter Druck: Flächen werden für Wohn- und Gewerbegebiete oder den Straßenbau versiegelt, für den Anbau nachwachsender Rohstoffe werden land- und forstwirtschaftliche Flächen genutzt, der Klimawandel erhöht den Bedarf an Klimaausgleichsflächen für die Kühlung, die Frischluftzufuhr oder den Wasserrückhalt und für die Erhaltung der biologischen Vielfalt werden Flächen für Extensivierungen und Renaturierungen dringend benötigt.
  • Der Freiraum, der in dem Konzept untersucht wird, umfasst sowohl Flächen in der Landschaft wie Äcker, Wiesen und Weiden, Wälder und Gewässer, als auch unbebaute Flächen im Siedlungsbereich wie Grünanlagen, Parks oder Spielplätze.
  • Ziel des Freiraumkonzeptes ist es, die verschiedenen Belange im Freiraum aufeinander abzustimmen. Das Freiraumkonzept beinhaltet:

         1.) Eine Freiraumanalyse mit Darstellung der Stärken und Schwächen des Freiraums der Gemeinde Swisttal und der Herausarbeitung von Potenzialen zur Freiraumentwicklung,

          2.) die Definition von Leitbildern und Entwicklungszielen, sowie

          3.) die Konzeption von gezielten Maßnahmen zur Aufwertung des Freiraums.

 

Wie erfolgte die Analyse des Swisttaler Freiraums?

  • Die Freiraumanalyse erfolgte sowohl für die verschiedenen Freiraumbereiche Börde, Gewässer, Wald und Siedlungsfreiflächen , als auch für verschiedene Schwerpunktthemen. Diese Schwerpunktthemen sind:
    • Nutzungstypen und Landschaftsstruktur
    • Böden der Bördelandschaft und ihre Funktionen
    • Biotop- und Artenschutz in der Bördelandschaft
    • Gewässerentwicklung
    • Entwicklung der Waldville
    • Klimarelevante Freiflächen
    • Naherholung und Aufenthaltsqualität der Freiflächen
  • Für die Freiraumanalyse standen durch Fachgutachten und Informationssysteme wertvolle Daten zur Verfügung, die in einem Freiraumkataster zusammengetragen und verschnitten wurden (Abb. 2). Auf Grundlage dieser Daten wurden wiederum eigene Analysen abgeleitet.
  • Konzepte anderer Themenschwerpunkte wie das ISEK der Gemeinde Swisttal oder das Klimaschutzteilkonzept zur Anpassung an den Klimawandel der Region Rhein-Voreifel, lieferten für das Freiraumkonzept wichtige Grundlagen. In der Gemeindeentwicklung sind sie gesamtheitlich zu betrachten. 
  • Neben diesen Datengrundlagen war die Gemeinde darüber hinaus auf die Expertise von Experten und Informationen von den Menschen vor Ort angewiesen. Eine Übersicht über die durchgeführte Akteursbeteiligung gibt Tabelle 1. Ein besonders wichtiger Baustein ist dabei auch die Einbindung der Bürgerinnen und Bürger der Gemeinde, der unter dem folgenden Absatz erläutert wird.
Bestehendes Kartenmaterial und Informationen aus anderen Konzepten wurden in ein Freiraumkataster zusammengetragen, verschnitten und daraus eigene Analysen abgeleitet.

Abb. 2 Bestehendes Kartenmaterial und Informationen aus anderen Konzepten wurden in ein Freiraumkataster zusammengetragen, verschnitten und daraus eigene Analysen abgeleitet.

 

Tabelle 1: Akteursbeteiligung im Rahmen des Freiraumkonzeptes

Wie erfolgte die Beteiligung der Bürgerinnen und Bürger bei der Konzepterstellung?

Ziel des Konzeptes ist es, auf Grundlage der Freiraumanalyse sowie der Leitlinien und Entwicklungsziele konkrete, flächenbezogene Maßnahmen abzuleiten, um den Freiraum der Gemeinde Swisttal aufzuwerten. Bei der Maßnahmenkonzeption war die Beteiligung der Bürgerinnen und Bürger von besonderer Bedeutung. Deshalb fand im August 2022 ein Bürgerforum statt. Dieses Forum hatte zwei Ziele:

  • Die Information der Bürgerinnen und Bürger über die Inhalte des Freiraumkonzeptes. Die Präsentation zum Bürgerforum können Sie hier herunterladen.
  • Die Erfassung von Wünschen und Ideen zur Freiraumgestaltung von den Bürgerinnen und Bürgern. Dafür wurden verschiedene Leitfragen definiert (siehe Präsentation zum Bürgerforum). Auch nach dem Bürgerforum konnten noch Eingaben bis zum 15. September 2022 per E-Mail eingereicht werden.

Im Anschluss an das Bürgerforum wurden Maßnahmen konzipiert und der Bericht zum Freiraumkonzept entworfen. Die öffentliche Auslegung des Entwurfs des Freiraumkonzeptes erfolgte zwischen dem 11. April und 11. Mai 2023. Dabei waren die Bürgerinnen und Bürger aufgefordert, eine Stellungnahme zum Freiraumkonzept bei der Gemeindeverwaltung einzureichen. Während der Auslegung sind 9 Stellungnahmen der Öffentlichkeit sowie 26 Stellungnahmen der Behörden und sonstigen Träger öffentlicher Belange eingegangen. Alle Stellungnahmen wurden geprüft und abgewogen. Über die Abwägungen stimmte der Rat der Gemeinde Swisttal in Abstimmung mit dem Klima- und Umweltschutz-, Wirtschaftsförderungs- und Energieausschuss ab. Das Freiraumkonzept wurde im Rahmen dieses Abwägungsprozesses noch einmal final angepasst.

Wie geht es nach Fertigstellung des Konzeptes weiter?

Gemäß dem Beschluss des Rates der Gemeinde Swisttal vom 19.09.2023 werden die Maßnahmen aus Kapitel 7.4 „Allgemeiner Maßnahmenkatalog“ sowie 7.5 „Detailplanungen für das Ökokonto der Gemeinde Swisttal“ umgesetzt. Im Frühjahr 2024 werden zunächst drei extensiv bewirtschaftete Grünlandflächen bei Buschhoven und bei Ludendorf mit standortangepasstem Regiosaatgut aufgewertet. Dadurch wird der Artenreichtum der Flächen gefördert. Dies kommt auch den Tieren in der Agrarlandschaft wie Insekten und Vögeln zugute. Die Flächen befinden sich in Gemeindeeigentum und werden langfristig erhalten.

Auch nach der Konzepterstellung sollen die Bürgerinnen und Bürger aktiv bei der Gestaltung des Freiraums mitwirken können. Dabei sind zur Erarbeitung von Detailplanungen zu einzelnen Maßnahmen weitere Absprachen mit ortsansässigen Vereinen sowie Bürgerworkshops geplant.

Bei der Maßnahmenkonzeption wurden alle bisher eingebrachten Wünsche und Ideen auf ihre Wirkung hinsichtlich der im Freiraumkonzept untersuchten Schwerpunktthemen wie beispielsweise Klimaschutz, Artenschutz oder Naherholung und entsprechend ihres Konfliktpotentials, ihrer Dringlichkeit und ihrer Realisierbarkeit bewertet. Dennoch soll der im Bericht zum Freiraumkonzept dargestellte Maßnahmenkatalog nicht als abgeschlossen betrachtet werden. Der gesamte Maßnahmenpool wurde digitalisiert und steht so der Gemeindeverwaltung auch nach Fertigstellung des Konzeptes zur Verfügung. Auch wenn einzelne Vorschläge bei der Maßnahmenkonzeption bisher aufgrund des Abwägungsprozesses nicht berücksichtigt werden konnten, können sie dadurch bei zukünftigen Planungen auf ihre Umsetzbarkeit erneut geprüft werden.

Wir möchten außerdem auf die Möglichkeit aufmerksam machen, Grünflächenpatenschaften zu übernehmen. Durch diese Patenschaften sind im Gemeindegebiet nicht nur individuelle und ästhetisch ansprechende Grünbeete entstanden, sondern vielfach auch insektenfreundliche Oasen im Siedlungsbereich. Weitere Informationen zu den Grünflächenpaten und zur insektenfreundlichen Gestaltung von Grünflächen finden Sie hier.