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𝐑𝐡𝐞𝐢𝐧-𝐒𝐢𝐞𝐠-𝐊𝐫𝐞𝐢𝐬 (𝐡𝐞𝐢) – Umsatzeinbrüche und eine historisch niedrige Anzahl an Transaktionen - auf dem Grundstücksmarkt finden Verkäufer und Käufer derzeit selten zusammen. „Unsere Kaufpreisauswertungen zeigen, dass die Preise im Jahresdurchschnitt 2023 in einigen Segmenten deutlich günstiger werden“, sagt Martin Kütt, Vorsitzender des Gutachterausschusses für Grundstückswerte.
Dies geht aus dem aktuellen Grundstücksmarktbericht des Gutachterausschusses für Grundstückswerte im Rhein-Sieg-Kreis und in der Stadt Troisdorf hervor. Dieser hat Bodenrichtwerte und Immobilienrichtwerte zum Stichtag 1. Januar 2024 beschlossen und Auswertungen im Grundstücksmarktbericht zusammengestellt.
Der Geldumsatz betrug 1,6 Milliarden Euro, was gegenüber dem Vorjahr der Auswertung, 2022, einem Rückgang von rund 20 Prozent und damit dem Niveau von 2017/2018 entspricht.
Während die Preise für unbebaute Baugrundstücke noch stabil bleiben beziehungsweise in einigen Städten und Gemeinden des Rhein-Sieg-Kreises noch ein leichtes Plus festgestellt werden konnte, ist ein allgemeiner Preisrückgang bei den bebauten Grundstücken feststellbar. „Das Zinsniveau bei Immobilienkrediten ist nach wie vor hoch. Nicht zu unterschätzen sind auch die weiterhin hohen Baupreise“, stellt Martin Kütt fest.
Die höchsten Baulandpreise (Bodenrichtwerte) gibt es in den Städten Bad Honnef und Siegburg; in guten Wohnlagen liegen die Werte bei über 700 Euro je Quadratmeter. Die niedrigsten Werte hat die Gemeinde Windeck mit rund 125 Euro je Quadratmeter in guten Lagen. Der durchschnittliche Bodenrichtwert für unbebaute Gewerbegrundstücke lag 2023 bei rund 100 Euro je Quadratmeter, die Spannen reichen allerdings von 34 Euro je Quadratmeter (Windeck) bis 185 Euro je Quadratmeter (Alfter und Hennef, beide einzelhandelsorientiert). Preissteigerungen gegenüber dem Vorjahr konnten nicht festgestellt werden.
Für freistehende Ein- und Zweifamilienhäuser im Wiederverkauf wurden im Rhein-Sieg-Kreis im Durchschnitt 447.000 EUR gezahlt, im Vorjahr waren es noch rund 509.000 EUR; das entspricht einem Preisrückgang von etwa 12 Prozent. Bei den Durchschnittspreisen bestehen jedoch nach wie vor deutlich regionale Unterschiede. In Windeck kostet ein freistehendes Einfamilienhaus durchschnittlich 220.000 Euro, in Wachtberg sind es 580.000 Euro. Für Doppelhaushälften und Reihenendhäuser lag der Durchschnittpreis bei rund 376.000 Euro und damit 7 Prozent unter dem Vorjahresniveau. Den größten Preisrückgang verzeichneten die Reihenmittelhäuser; dort wurden durchschnittlich 298.000 Euro aufgerufen, was einem Minus von 22 Prozent gegenüber dem Vorjahr.
Dominant ist weiterhin das Marktsegment der Eigentumswohnungen, allerdings überwiegend in den städtischen Regionen. Dabei sank das Gesamtvolumen von rund 208 Millionen Euro um 28 Prozent gegenüber 2022. Innerhalb dieses Segmentes entfällt der größte Anteil auf die Wiederverkäufe. Der Kaufpreis von Eigentumswohnungen der Baujahre ab 2011 (ohne Stellplatzanteil) liegt in Abhängigkeit von der Wohnungsgröße maximal bei über 8.000 Euro pro Quadratmeter-Wohnfläche (Niederkassel), die niedrigsten Preise liegen bei rund 550 Euro pro Quadratmeter-Wohnfläche (Sankt Augustin).
Seit über 30 Jahren sorgt der Grundstücksmarktbericht mit Informationen zum Preisniveau für Markttransparenz. Der Report liefert aber nicht nur die „absoluten“ Zahlen zum Immobilienmarkt, sondern ermittelt auch die Entwicklung gegenüber dem Vorjahr. Basis für die Auswertungen sind die Kaufverträge. Ob Übertragung von Grundeigentum, von Lasten und Rechten oder die Begründung von Erbbaurechten - das Baugesetzbuch regelt, dass Kaufverträge, aber auch Enteignungsbeschlüsse, in Abschrift an den Gutachterausschuss gehen. Die in den Verträgen enthaltenen Grundstückstransaktionen werden anonymisiert in einer Datenbank erfasst. Diese „Kaufpreissammlung“ bildet dann die Basis für die Auswertungen.
Der Grundstücksmarktbericht 2024, die aktuellen Bodenrichtwerte und die Immobilienrichtwerte können ab sofort unter boris.nrw.de kostenfrei eingesehen werden. Zum Vergleich stehen die Grundstücksmarktberichte vergangener Jahre zur Verfügung. Fragen (auch zum Gutachterausschuss) beantwortet die Geschäftsstelle unter 02241 13-2794 oder gutachterausschuss@rhein-sieg-kreis.de. Weitere Informationen: gars.nrw/.
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