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Ein Jahr „Interkommunale Hochwasserschutzkooperation Erft“

Pressemitteilung des Erftverbandes

Wichtige Meilensteine für den Hochwasserschutz in der Region erreicht

Seit rund einem Jahr stellt die Interkommunale Hochwasserschutzkooperation (iHWSK) die Weichen für einen effektiven Hochwasserschutz in der Erftregion. Die Kooperation, die im Juni 2022 als Antwort auf das verheerende Hochwasserereignis von 2021 ins Leben gerufen wurde, besteht derzeit aus 16 Kommunen, 3 Kreisen sowie dem Erftverband.

Die iHWSK Erft hat sich das Ziel gesetzt, Hochwasserschutz interkommunal – also von der Quelle bis zur Mündung – zu denken und umzusetzen. Dieser Ansatz spiegelt eine der wesentlichen Lehren aus der Hochwasserkatastrophe von 2021 wider und ist fest im Arbeitsplan des Umweltministeriums „Lernen aus dem Hochwasser – 10-Punkte Arbeitsplan Hochwasserschutz in Zeiten des Klimawandels“ verankert.

Seit ihrer Gründung hat die iHWSK Erft in enger Zusammenarbeit mit der Bezirksregierung Köln die Inhalte kommunaler und interkommunaler Hochwasserschutzkonzepte abgestimmt. Auf dieser Grundlage hat der Erftverband Musterförderanträge und Leistungsbeschreibungen für die Mitgliedskommunen erarbeitet. Von bisher zwölf bei der Bezirksregierung eingereichten Förderanträgen zur Erstellung kommunaler Hochwasserschutzkonzepte wurden bis heute elf genehmigt. Zehn Kommunen haben bereits Ingenieurbüros mit der Umsetzung beauftragt.

Die laufenden Arbeiten auf kommunaler Seite umfassen die Ermittlung des Ist-Zustands sowie die Vorbereitung der ersten von zwei Workshop-Serien. Diese Workshops informieren nicht nur über die iHWSK und die Erstellung der kommunalen Hochwasserschutzkonzepte, sondern nehmen auch Maßnahmenvorschläge der Bürger*innen auf, um diese in das Gesamtkonzept einzubeziehen. Zu den nächsten Meilensteinen gehört zudem die Erstellung eines Workshop- und Kommunikationskonzepts mit dem im August 2023 beauftragten Konsortium, das den Kommunen die Kommunikation mit allen Interessensgruppen während der Erstellung der Hochwasserschutzkonzepte erleichtern soll. Die Termine für die einzelnen Kommunen bzw. Stadtteile sind auf der Homepage der Kooperation zu finden: https://hws-kooperation.erftverband.de/termine-2023-buergerworkshop.

Parallel zur Erarbeitung der kommunalen Hochwasserschutzkonzepte arbeitet der Erftverband im Rahmen der iHWSK auch an Maßnahmen, die den überörtlichen Hochwasserschutz verbessern sollen. Konkret handelt es sich um vier Hochwasserrückhaltebecken (HRB) und einen sogenannten Hochwasserabschlag, die sich in verschiedenen (Vor-)Planungsstadien befinden (siehe beigefügte Grafik). Als Hochwasserabschlag wird eine spezielle Fläche bezeichnet, die überschüssiges Hochwasser von Hauptflüssen oder Gewässern ableiten kann, um die Auswirkungen von Überschwemmungen in gefährdeten Gebieten zu minimieren.

Starkes Zeichen für einen koordinierten und effektiven Hochwasserschutz
Die iHWSK Erft hat damit in nur einem Jahr bedeutende Meilensteine erreicht und setzt so ein starkes Zeichen für einen koordinierten und effektiven Hochwasserschutz in der Region. Die Kooperation bleibt entschlossen, ihre Bemühungen fortzusetzen, um die Sicherheit und Widerstandsfähigkeit der Region gegenüber zukünftigen Hochwasserereignissen zu stärken.

Eine transparente Kommunikation über die Aktivitäten im Hochwasserschutz ist von großer Bedeutung für die Bevölkerung, die noch heute mit den Folgen der Flutkatastrophe kämpft. Daher freuen wir uns sehr, wenn Sie uns bei der Berichterstattung unterstützen und die Inhalte dieser Pressemittelung in Ihrem Medium veröffentlichen. Die Kooperationspartner der iHWSK stehen Ihnen dafür auf Wunsch auch kurzfristig als Interviewpartner*innen zur Verfügung. Sprechen Sie uns gerne an.

Weitere Informationen:
Homepage des Erftverbandes
Informationsseiten zum Hochwasserschutz
Homepage der Interkommunalen Hochwasserschutzkooperation Erft
• Zahlen, Daten & Fakten im Flyer „Erftverband auf einen Blick“

 

Erftverband
Als öffentlich-rechtlicher Wasserverband im Rheinischen Revier setzt der Erftverband sich für den Lebensraum Erft und für eine ganzheitliche Wasserwirtschaft ein. Mit mehr als 150 Jahren Erfahrung schafft er die Basis für artenreiche Flusslandschaften und reinigt das Abwasser für 1,2 Millionen Menschen. Mit rund 600 Wasserbegeisterten plant, baut und betreibt der Erftverband Grundwassermessstellen, Kläranlagen, Kanalnetze, Regenüberlauf- und Hochwasserrückhaltebecken. Darüber hinaus unterhält und renaturiert er die Fließgewässer im Einzugsgebiet der Erft.

Überörtlicher Hochwasserschutz: Vier Hochwasserrückhaltebecken (HRB) und ein sogenannter Hochwasserabschlag befinden sich in verschiedenen (Vor-)Planungsstadien.

Erläuterungen zur Grafik:

A) Hochwasserabschlag in den Zülpicher Wassersportsee
Am Zülpicher Wassersportsee wird zwischen den Zülpicher Ortslagen Floren und Lövenich am Vlattener Bach ein zirka 140 m langer Hochwasserabschlag in den Wassersportsee geplant. Hierdurch wird auf einer Staufläche von rund 83 ha ein Retentionsvolumen von etwa 800.000 m³ zum Hochwasserrückhalt genutzt. Das Projekt befindet sich in der Genehmigungsplanung.

B) HRB Schwerfen
Das HRB Schwerfen am Rotbach wird zwischen Mechernich-Eicks und Zülpich-Schwerfen geplant. Mit einem zirka 8-9 m hohen Erddamm soll auf einer Fläche von 6,5 ha ein Rückhaltevolumen von rund 260.000 m³ geschaffen werden. Das Projekt befindet sich in der Vorplanungsphase.

C) HRB Kommerner Mühlensee
Der Kommerner Mühlensee am Bleibach oberhalb der Ortslage Mechernich-Kommern wird in ein Hochwasserrückhaltebecken umgestaltet. Mit dem 7,5 m hohen Damm wird auf einer Fläche von rund 25.000 m² ein Rückhaltevolumen von zirka 52.000 m³ geschaffen. Das Projekt befindet sich in der Entwurfsphase.

D) HRB Vussem
Das HRB Vussem am Veybach wird zwischen den Mechernicher Ortslagen Eiserfey und Vussem geplant. Mit einem zirka 6 m hohen Erddamm soll auf einer Fläche von 7,9 ha ein Rückhaltevolumen von rund 193.000 m³ geschaffen werden. Das Projekt befindet sich in der Vorplanungsphase.

E) HRB Möschemer Mühle
Das HRB Möschemer Mühle am Eschweiler Bach wird zwischen den Ortslagen Eschweiler und Iversheim der Stadt Bad Münstereifel geplant. Mit einem zirka 10 m hohen Erddamm soll auf einer Fläche von etwa 10 ha ein Rückhaltevolumen von rund 350.000 bis 400.000 m³ geschaffen werden. Es werden derzeit noch weitere hydrologischen Grundlagen für den Standort ermittelt.