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Rotary finanziert zehn Gedenkbäume für Swisttal

Wie gedenkt man der Flutkatastrophe vom Juli 2021? In Swisttal ist es entschieden: „10 Bäume – 10 Orte“ heißt das Projekt, das mit Hilfe von Rotary jetzt realisiert wird.

Während die Bäume in den Ortsteilen im Beisein des jeweiligen Ortsvorstehers gepflanzt wurden, kam Bürgermeisterin Petra Kalkbrenner nun anlässlich der Pflanzung in den Pfarrgarten des Pfarrheims nach Ludendorf: „Die Flut hat verheerende Schäden nicht nur an Häusern und Infrastruktur angerichtet, sondern auch in den Seelen der Einwohnerinnen und Einwohner. Ich bin dankbar, dass wir nun in jedem Ortsteil eine Stelle haben, an der sich das Erinnern und Gedenken festmachen kann. Mögen die Bäume auch dafür stehen, dass aus einer starken Gemeinschaft wieder Neues erwachsen kann.“

Das Projekt geht auf einen Vorschlag des Arbeitskreises „Jahrestag Flutkatastrophe“ zurück, in dem Vertreter aller im Rat der Gemeinde Swisttal vertretenen Fraktionen sowie die Bürgermeisterin  zusammenarbeiten.

Der Fachbereich III hatte allen Ortsvorstehern eine Liste geeigneter Baumarten zugeleitet, aus denen dann der jeweilige Baum ausgesucht wurde:

In Buschhoven wird eine Stieleiche auf dem Friedhof  gepflanzt, in Dünstekoven eine Winterlinde auf dem Parkplatz Schillingstraße. In Essig steht die Quitte an der Ecke Sternstraße/Schmiedeweg. Heimerzheim bekommt eine Hainbuche auf der Grünfläche an der Quellenstraße, Ludendorf einen Apfelbaum im Pfarrgarten. Die Stieleiche in Miel wird auf dem Friedhof gepflanzt, die Stieleiche in Morenhoven auf einer Fläche am Swistbach. In Odendorf wird ebenfalls eine Stieleiche in unmittelbarer Nähe vom Orbach unterhalb des  katholischen Pfarrheims an die Flutkatastrophe erinnern, in Ollheim ein Feldahorn vor dem Feuerwehrhaus. Der Bergahorn in Straßfeld steht auf dem Friedhof. Die Stämme aller Bäume werden mit einem Weißanstrich, welcher gegen Frostschäden schützen soll, versehen.

In Ludendorf werden ausnahmsweise Baum und Tafel getrennt voneinander aufgestellt. Die Gedenktafel wird vor dem Dorfhaus am jüngsten der drei Lindenbäume angebracht. Der Apfelbaum konnte aus Platzgründen nicht auf dem Dorfplatz gepflanzt werden. Die Tafel soll immer für jede Bürgerin und jeden Bürger sichtbar sein, damit die Geschehnisse nicht in Vergessenheit geraten.

Eine Plakette nennt an jedem Baum den Anlass:  „Zur Erinnerung an die Flutkatastrophe im Juli 2021, in der wir in Swisttal viel Leid, aber auch viel Unterstützung und Solidarität erfahren haben.“ Sie nennt auch die Stifter: Die Rotary Clubs Bonn Süd – Bad Godesberg bzw. Bornheim im Rahmen der Rotary Help – Hochwasserhilfe (RHH).

„Wir finden es wichtig, dass wir nicht nur für den Wiederaufbau spenden, sondern auch das Gedenken unterstützen“, sagten Axel Schwarz und Ulrich Guntram, die gemeinsam das Aktionsbündnis RHH leiten. „Bäume symbolisieren Leben.“ Hans-Gerd Brühl ergänzt für den Rotary Club Bornheim: „Für uns ist es selbstverständlich, dass wir weiterhin an der Seite der Flutopfer stehen, die noch lange unsere Hilfe brauchen werden.“ Das Projekt Gedenkbäume kostet ca. 4000 Euro.

RHH hat in Swisttal-Odendorf bereits einen Bolzplatz mit rund 44.000 Euro finanziert und sammelt derzeit Spenden für ein Kleinspielfeld. Insgesamt konnten bereits fast eine halbe Million Euro für den Wiederaufbau an Ahr, Swist und Erft  ausgegeben werden.

Zum Hintergrund:

Zu „Rotary Help-Hochwasserhilfe“ (RHH) haben sich unmittelbar nach der Flutkatastrophe an der Ahr mehrere Rotary Clubs aus Bonn und dem Rhein-Sieg-Kreis zusammengeschlossen. Formal ist Rotary Help-Hochwasserhilfe eine nichtselbständige Organisation der Fördergesellschaft RC Bonn-Siegburg e.V. und des Fördervereins des RC Bonn Süd-Bad Godesberg e.V.. Ziel der Rotarierinnen und Rotarier ist es, dazu  beizutragen, die betroffene Region an der Ahr und ihren Seitentälern wieder lebenswert zu machen und den Anwohnerinnen und Anwohnern eine positive Perspektive zu schaffen. Dazu gibt es einen engen Austausch mit den örtlichen Rotary Clubs. Rotary Help-Hochwasserhilfe verwendet die Spendengelder, die auch von Dritten eingeworben werden, zu 100 Prozent unmittelbar für Unterstützungs- und Wiederaufbauzwecke. RHH wird dort tätig, wo Leistungen von Staat, Land oder Kommune fehlen bzw. ergänzt werden müssen. Schwerpunkt sind Projekte für Kinder und Jugendliche, Senioren und Behinderte. Außerdem gibt es für kleine Unternehmen eine Beratung unter dem Motto „Neustart“. Bisher konnten neun Projekte mit einem Gesamtvolumen von 430.000 Euro abgeschlossen werden, weitere für knapp 300.000 Euro sind in Planung.  RHH sieht sein Engagement in der mittelfristigen und nachhaltigen Unterstützung in den von der Flut betroffenen Gebieten. Weitere Informationen unter www.rotary-help-hochwasserhilfe.com.

Die Mitarbeiter des Baubetriebshof bei der Baumpflanzung

Pflanzung des Gedenkbaums im Pfarrgarten

Aufstellort der Gedenktafel vor dem Dorfhaus Ludendorf

Beispielbild der Gedenktafeln an den Gedenkbäumen