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Verabschiedung von Hochkirchs Bürgermeister Norbert Wolf

Bürgermeisterin Petra Kalkbrenner verabschiedete gemeinsam mit Ratsmitgliedern und Ortsvorstehern den Bürgermeister von Swisttals Partnergemeinde Hochkirch

Swisttal. Norbert Wolf ist seit 1994 Bürgermeister der Swisttaler Partnergemeinde Hochkirch, die in der Oberlausitz im Bundesland Sachsen liegt. „Bürgermeister Wolf dürfte damit einer der Dienstältesten, wenn nicht der dienstälteste Bürgermeister im Kreis Bautzen und eventuell sogar in Sachsen sein. Die Verwaltung, der aus 18 Ortsteilen bestehenden Gemeinde mit rund 2.300 Einwohnern, hat er 28 Jahre lang geleitet, das ist mehr als ein Vierteljahrhundert. Die Partnerschaft zwischen Hochkirch und Swisttal wurde 1993 – ein Jahr vor dem Amtseintritt von Bürgermeister Wolf – mit einer Partnerschaftsvereinbarung offiziell besiegelt“, sagte Bürgermeisterin Petra Kalkbrenner bei seiner Verabschiedungsfeier. Da er in der im Sommer anstehenden Kommunalwahl nicht mehr kandidieren wird, kam er zu einem Abschiedsbesuch nach Swisttal. Bürgermeisterin Petra Kalkbrenner begrüßte ihn am Donnerstag, den 28.04.2022, zu seiner feierlichen Verabschiedung im Dorfhaus Straßfeld gemeinsam mit Mitgliedern des Rates und Ortsvorstehern.

Erste Kontakte mit der Gemeinde Hochkirch wurden nach dem Fall der Mauer 1989 geknüpft. Die Swisttaler Ratsfrau Ulrike Zien-Adler hatte ihren ehemaligen Heimatort als Partnergemeinde vorgeschlagen. Dieser Vorschlag wurde vom Rat aufgenommen. 1990 erfolgte zunächst ein Besuch des damaligen Swisttaler Bürgermeisters Wilfried Hein und des Gemeindedirektors Dieter Lütjohann in Hochkirch. Nur einen Monat später fand ein Gegenbesuch aus Hochkirch mit Bürgermeister Gerhard Vieweg und seinem Stellvertreter Dr. Gunter Dörfel in Swisttal statt. Nach mehreren Jahren einer partnerschaftlichen Zusammenarbeit zunächst auf Ebene der Gemeindeverwaltung – zu der neben Beratung und Unterstützung in kommunal- und verwaltungstechnischen Aufgaben, der Austausch und die Ausbildung von Verwaltungskräften gehörte und viele gemeinsame Veranstaltungen – wurde am 1. Oktober 1993 eine offizielle Partnerschaftsvereinbarung geschlossen.

In den folgenden Jahren kam es zu Begegnungen von Vereinen und Ratsmitgliedern der beiden Partnergemeinden. Ein Austausch zwischen den Partnergemeinden auf Ebene von Vereinen fand im Bereich Feuerwehr, Sport und Kultur bereits in den Jahren vor Abschluss der Partnerschaftsvereinbarung statt. So stellten beispielsweise Vertreter der Swisttaler Karnevalsvereine im November 1992 im Hochkircher Ballhaus eine Karnevalssitzung auf die Beine. Über 80 Swisttaler Karnevalisten hatten sich dafür mit zwei Reisebussen auf den Weg nach Hochkirch gemacht. Die Swisttaler Feuerwehr unterstützte die Partnergemeinde mit Gerätschaften. Zahlreiche Besuche und Gegenbesuche folgten. Mitte Mai 1993 waren einige Mitglieder des Fußballvereins Grün-Weiß bei den Alten Herren des SV Rot-Weiß Dünstekoven zu Besuch. 

Im Mai 2003 feierte man in Swisttal gemeinsam das 10-jährige Bestehen der Partnerschaft. Rund 40 Gäste aus Hochkirch, darunter Vertreter des Sportvereins Grün-Weiß Hochkirch, der Freiwilligen Feuerwehr und des Kulturhistorischen Vereins „Alter Fritz“ reisten zum „Fest der Begegnung und Verständigung von Bürgern, die über viele Jahre durch den Eisernen Vorhang getrennt waren“ an, wie es der damalige Bürgermeister Eckhard Maack ausdrückte. Nach der Erneuerung der Partnerschaftsvereinbarung pflanzten die Bürgermeister beider Partnergemeinden als sichtbares Zeichen langjähriger partnerschaftlicher Beziehungen und Symbol für die Freundschaft einen Ginkgo im Rathausgarten in Ludendorf. Es folgte die Einladung des Hochkircher Bürgermeisters zur Teilnahme an einer Gedenkveranstaltung und historischem Biwak des kulturhistorischen Vereins „Alter Fritz“ Hochkirch/Bukecy e.V. zur Erinnerung an die Schlacht bei Hochkirch vom 14. Oktober 1758, der die Swisttaler im Oktober 2003 folgten.

Ein besonderes Anliegen und erklärtes Ziel beider Partnergemeinden war stets, zur gegenseitigen Verständigung beizutragen und die langjährige partnerschaftliche Zusammenarbeit durch neue Impulse zu beleben und zu intensivieren. So gastierte im Februar 2007 auf Einladung der Gemeinde Swisttal das 1952 auf Anregung der Domowina, des nationalen Dachverbandes der Lausitzer Sorben, gegründete und als Botschafter sorbischer Kultur bestens bekannte Sorbische National-Ensemble Bautzen in Heimerzheim, wo es dem interessierten rheinischen Publikum Musik, Tanz, Gesang und Brauchtum der Sorben näherbrachte.

Am 09. Juni 2013 richtete ein Starkregenereignis in 11 von 18 Hochkircher Ortsteilen großen Schaden an. Nach unwetterartigen Regenfällen mit bis zu 100 Liter Niederschlag pro m², die über den östlichen Teil des Gemeindegebietes niedergingen, bildeten sich aus Oberflächenwasser reißende Ströme, kleinste Bachläufe traten über die Ufer und hinterließen, ähnlich wie bei der Flutkatastrophe vom Sommer 2021 in Swisttal, eine Schneise der Verwüstung. Noch im Oktober 2013 reiste, anlässlich des 20-jährigen Bestehens der Partnerschaft, Bürgermeister Maack mit einer Delegation der Swisttaler Ratsmitglieder nach Hochkirch, wo man sich über die Entwicklung der sächsischen Partnergemeinde und den Wiederaufbau informierte.  

Zum 25-jährigen Jubiläum der Partnerschaft empfing die Swisttaler Bürgermeisterin Petra Kalkbrenner im September 2018 eine Delegation aus der sächsischen Partnergemeinde Hochkirch in Swisttal. Bürgermeister Norbert Wolf, Vertreter des Gemeinderates Hochkirch und deren Begleiter feierten mit Vertretern des Swisttaler Gemeinderates, Ortsvorstehern und Vertretern der Freiwilligen Feuerwehr Swisttal im Rathausgarten. An der Jubiläumsfeier nahmen auch der ehemalige Bürgermeister Eckhard Maack und ehemalige Ratsmitglieder teil, die im Jahr 1993 dem Rat angehört hatten. Hochkirchs Bürgermeister Wolf und Bürgermeisterin Kalkbrenner dokumentierten das 25-jährige Bestehen der Partnerschaft mit einer Eintragung in das Gästebuch der Gemeinde Swisttal. Auf dem Besuchsprogramm der Hochkircher Gäste standen das Bundespolizeiaus- und -fortbildungszentrum in Heimerzheim, das ehemalige Bonner Regierungsviertel, eine Besichtigung des Feuerwehrhauses der Löschgruppe Miel und eine Führung durch die Burg Heimerzheim durch Ilka Freifrau von Boeselager.

Bürgermeister Norbert Wolf (7.v.l.), in Begleitung seiner Ehefrau, wurde von Bürgermeisterin Petra Kalkbrenner (5.v.l.), Ratsmitgliedern und Ortsvorstehern verabschiedet

Bürgermeister Norbert Wolf (7.v.l.), in Begleitung seiner Ehefrau, wurde von Bürgermeisterin Petra Kalkbrenner (5.v.l.), Ratsmitgliedern und Ortsvorstehern verabschiedet