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Denkmal - Vorschlag 2

"Ausgeliefert"

Erläuterung:

Ist es ein Aufschrei? Ist es stummes Entsetzen? In der Nacht vom 14. Auf den 15. Juli 2021 erlebten vielen Menschen eine Apokalypse. Innerhalb von Stunden war ihre Welt nicht mehr dieselbe wir zuvor. Sie waren den Auswirkungen der Klimaveränderung hilflos, und oft schutzlos, ausgeliefert.

AUSGELIEFERT – diesen Titel habe ich denn auch für meine ca. 3 Meter hohe Stahl-Skulptur zur Erinnerung an die Flutkatastrophe gewählt. Ich lasse darin reale Vorgänge und Emotionen Gestalt annehmen. Das Denkmal wirkt wie ein stiller Schrei: von nach oben gestreckten Händen lässt sich Verzweiflung ablesen. Menschen klammern sich Schutz suchend aneinander. Chaos und Verzweiflung, Verletzung und Tod, Zerstörung von Hab und Gut, Heim und Besitz – gegen die Übermacht der Naturgewalten konnten Helfer nur mühsam ankämpfen. Die Folgen sind bis heute spürbar, Narben werden bleiben, viel Vertrautes ist auf immer verschwunden. Noch schlimmer: Menschen haben ihr Leben verloren. Die Dramatik der Ereignisse wird in einer Szene eingefangen, die erinnern und mahnen soll.

Markante Skulpturen aus Stahl sind mein Markenzeichen. Ich entwickle meine Ideen von der flüchtigen Skizze über filigrane Zeichnungen und Modelle hin zu monumentalen Plastiken ich lasse Rohformen entstehen, die ich anschließend von Hand glätte. Wind und Wetter verändern meine Objekte mit Rost und Patina in einem jahrelangen Prozess. So wie das Klima unsere Umwelt unaufhaltsam prägt, so verändern sich auch meine Skulpturen unter dem Einfluss der Witterung. Und genauso soll es auch beim Denkmal der Erinnerung stattfinden.

Einen unmittelbaren Bezug zur Flutkatastrophe bilden Blechteile eines weggeschwemmten Öltanks, die als Bodenplatte in das Denkmal integriert werden. In ihrem brutal zerstörten Zustand wirken sie beinahe verletzlich. Sie lassen die verheerenden Kräfte der Naturgewalten der Flutnacht bildlich sichtbar werden.